Obermayerhofen kann man nicht an einem Tag erfahren, dafür muss man sich schon mehr Zeit nehmen.

Es ist ein gutes Leben in unaufdringlicher Geborgenheit, auch Künstler kommen gerne ins Schloss, ein schöner Rahmen für ein anspruchsvolles Publikum, Kultur nach Art des Hauses. Ein ganz besonderes Schloss, in aller Bescheidenheit, eines, für ganz besondere Gäste.

Selbst Regentage haben ihre ganz besondere Stimmung, eine die Lust darauf macht, das Schloss zu erkunden, die reich mit Fresken geschmückten Frühstücksräume, die kostbar ausgestattet Schlosskapelle mit Barockaltar und eindrucksvollem gotischen Christus, der fünf Jahrhunderte alle kriegerischen Ereignisse unbeschadet überstanden hat, den intimen Renaissance Hof, geschlossen anmutend und doch mit leichter Gebärde zum Park geöffnet. Im Gartensaal, mit kaiserlicher Tapisserie aus dem Besitz Maria Theresias gaben sich viele Brautpaare das „Ja-Wort“. Glaubt man Statistiken, so hat dieser Ort allen Glück gebracht.

Text: Alfred Komarek

Kunst ist dazu da, den Staub des Alltags von der Seele zu waschen.

Pablo Picasso

Schlossgeschichte:

Obermayerhofen wurde 1170 als wehrhafter Gutshof errichtet. Zum Schutz dieses Besitzes stand hier eine Ritterburg, von der wir aber weder wissen, wann sie gebaut, noch wann sie zerstört wurde. Im Jahre 1315 wird urkundlich ein Heinrich Mayerhofer, Bischof von Gurk und Domprobst von St. Stefan in Wien, als Besitzer genannt. Ein Nachkomme, Konrad dem Fruet, verkauft die Herrschaft Obermayerhofen 1377 an Ritter Härtel von Teuffenbach.

Mit diesem Erwerb durch das berühmte Rittergeschlecht der Teuffenbacher, hat fast 230 Jahre das gleiche Geschlecht in Obermayerhofen geherrscht und es kontinuierlich zum Zentrum einer großen Grundherrschaft ausgebaut. Bernhard von Teuffenbach erwarb zahlreiche weitere Besitzungen.
Nach seinem Tod ist das Erbe am 31. Juli 1540 auf die vier Söhne Andrä, Balthasar, Hans und Servaz zu je einem Viertel vom Schloss mit 14 Zimmern und Kammern und Grundbesitz aufgeteilt worden. Das kleine Schloss führt zu ständigen Auseinandersetzungen zwischen den Brüdern. 1552 hat Servaz von Teuffenbach die Anteile der älteren Brüder an Obermayerhofen abgekauft,  und begann nun als Alleinbesitzer den Neubau des Schlosses, der 1574 abgeschlossen war.

1777 ging Schloss Obermayerhofen in den Besitz der Grafen Kottulinsky über und wurde 1986 in ein Schlosshotel umgewandelt. Das Familienwappen über dem Stiegenportal zeigt im Herzschild eine Adlerklaue. Diese Schildfigur geht auf Graf Hermann, genannt "Klaue", Erbherr von Kotulin im Jahre 1296 zurück.